Date/Time
Date(s) - 24/01/2012
18:00 - 20:00
Location
Universität Koblenz, Gebäude E, Raum 414
Category(ies)
Bürgerproteste gegen umstrittene Großprojekte haben im Nachkriegsdeutschland eine lange Tradition. Von Gorleben bis Stuttgart dringen tief greifende Fragen zu uns. Sie betreffen die Gestalt unserer politischen Ordnung: Spiegelt die strikt parlamentarisch-repräsentative Ausrichtung unserer Demokratie ein einseitiges Misstrauen in die Demokratiefähigkeit der Gesellschaft wider, das inzwischen überholt ist? Bedarf unsere Demokratie des Ausbaus direkt-demokratischer Elemente und der Fortentwicklung der Bürgerrechte im Sinne einer Erweiterung des bürgerschaftlichen Gestaltungsraums, um weiterhin akzeptanzfähig zu sein? Vor dem Hintergrund des Streits um „Stuttgart 21“ beleuchtet der Vortrag Fragen zur demokratischen Legitimation der drei Staatsgewalten, zur Rolle des Volkes als Entscheidungsträger, zur demokratischen Funktionalität der Bürgerrechte und schließlich zur „Krise der Bürgerrechte“ in einem existentialistisch grundierten Politikdiskurs, der keine Alternativen (an-) zu erkennen vermag.
Vortragender: Dr. Jan-Philipp Schäfer, Lehrstuhl Prof. Brugger † Univ. Heidelberg